Luzolo siegt in Weinheim, Puglisi stellt Bestmarke ein, Koletzko dominiert die U18 und Grimm gefällt mit starker Hürdenzeit

  02.08.2020    Leistungssport Wettkampfsport

Richtig gut drauf waren die hessischen Weitenjäger bei der „Kurpfalz-Gala“ in Weinheim. Maryse Luzolo (Königsteiner LV) reiste mit einer Jahresbestweite von 6,45 Metern als Dritte der Meldeliste an. Nach einem ungültigen Versuch zum Auftakt flog die Biologiestudentin auf 6,53 Meter und ging in Führung. Diese Position konnte Maryse dann bis zum Wettkampfende auch halten, obwohl ihr „Dauer-Rivalin“ Merle Homeier mit ihrem letzten Sprung (6,48 Meter) noch einmal dicht auf die Pelle rückte. Luzolo, die noch zwei gute Sprünge auf 6,39 bzw. 6,43 Meter anbieten konnte, drehte nun den Spieß einmal um, nachdem sie die beiden letzten direkten Duelle gegen die Springerin im Trikot der LG Göttingen verloren hatte.

Für die DM am nächsten Wochenende in Braunschweig gehört der Schützling von Erfolgscoach Jürgen Sammert als aktuell Zweite der Jahresbestenliste zu den Anwärterinnen auf Edelmetall. Nicht berücksichtigt in dieser Statistik ist jedoch Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die noch keinen Weitsprungwettkampf absolvierte und in Weinheim über 100 Meter (11,50 Sekunden) unterwegs war. Nathalie Buschung (LG Eintracht Frankfurt) beendet den Weitsprung mit 6,07 Metern als Siebte.

Eine gelungene DM-Generalprobe gab es auch für Gianluca Puglisi (ebenfalls KLV). Obwohl der Medizinstudent momentan sein Training reduzieren musste, in Kürze steht bei ihm das wichtige Physikum an, sprang er starke 7,82 Meter. Damit stellte Puglisi auf den Zentimeter genau seine „PB“  aus dem Jahr 2018 ein und verbesserte sich im nationalen Ranking auf den dritten Platz.

An der Spitze des Feldes musste sich Favorit Augustin Bey (Metz Athletisme) trotz starker 8,03 Meter knapp Julian Howard geschlagen geben.

Mit von der Partie bei dem Traditions-Meeting war auch Oliver Koletzko (Wiesbadener LV). Das große Weitsprung-Talent zeigte an seinem 17. Geburtstag einen tollen Wettkampf mit gleich vier Sprüngen jenseits der 7,60 Meter. Der beste Satz wurde bei 7,65 Metern gemessen, womit der U18er natürlich ganz souverän seine Altersklasse dominierte.

„Der Wettkampf hat massiv unter den langen Pausen gelitten. Dies in Kombination mit der großen Hitze hat den Athleten ordentlich Energie gekostet. Alleine der Vorkampf hat 80 Minuten gedauert. Mit dem Finale waren die Athleten über zwei Stunden im Einsatz“, berichtet Hessenkader-Coach Peter Rouhi.

Nach ihrem Hessenrekord (11,11 sec.) von Regensburg ließ Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) auch an der Bergstraße nichts anbrennen. Bei Windstille siegte die aktuell schnellste deutsche Sprinterin mit 11,32 Sekunden (Vorlauf 11,22 sec.). Antonia Dellert (noch U20) beendete das Finale als Sechste mit 11,66 Sekunden und stellte im Vorlauf mit 11,59 Sekunden ihre Jahresbestmarke ein. Lara Tornow (auch Sprintteam) komplettierte als Siebte (11,90 sec. bzw. 11,67 sec. Im VL) das Feld im Endlauf.

Ein gutes Pflaster war das „Sepp-Herberger-Sadion“ für Vanessa Grimm (KLV). Die Siebenkämpferin stürmte im Finale über 100 Meter Hürden mit dem neunen Hausrekord von 13,89 Sekunden (2.) über die Ziellinie und wird damit in Deutschland auf dem elften Platz geführt. Im Hochsprung war ebenfalls eine Mehrkämpferin aktiv. Jenna Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) überquerte gute 1,74 Meter und belegte damit in der U20 den dritten Rang.

Höhepunkt des Meetings waren zweifelsfrei die 100 Meter. Hier lieferte Deniz Almas (VfL Wolfsburg) mit hervorragenden 10,08 Sekunden eine Zeit ab, die auch international von Bedeutung ist. Elias Goer (Sprintteam/noch U23) wurde im ersten Vorlauf mit 10,43 Sekunden gestoppt, verzichtete aber wegen der 200 Meter aufs Finale. Dort schrammte Goer als Zweiter (21,08 sec.) hinter Robin Erewa (TV Wattenscheid/20,67 sec.) nur knapp an seiner Jahresbestzeit vorbei. Auf der halben Stadionrunde waren auch noch Florian Daum (6. in 21,73 sec.), Zehnkämpfer Andreas Bechmann (7. in 21,76/beide LG Eintracht Frankfurt) sowie Nicolai Trageser (10. in 21,97 sec./Sprintteam) mit von der Partie. Daum (10,80 sec.) Trageser (10,85 sec.) und Lars Hieronymi (LG OVAG Friedberg-Fauerbach/10,88 sec.) liefen auch noch die 100 Meter.

Beim Nachwuchs (U20) wurde Daniel Regenfuß (Sprintteam) über 100 Meter mit 10,96 Sekunden (4./Vorlauf 10,76 sec.) gestoppt. Jeweils Dritte Plätze gab es für die junge Eintrachtlerin Charlize Boykin (noch U18) mit 12,28 und 25,29 Sekunden.

erstellt von Text & Foto: Jens Priedemuth